TVB-Handballerinnen deklassieren das Schlusslicht

So hatte sich Trainer Peter Stefes das letzte Heimspiel der Regionalliga-Handballerinnen des TV Beyeröhde wohl vorgestellt. Im Kellerduell gegen das bisher noch punktlose Schlusslicht VT Kempen gelang seiner Mannschaft ein eindrucksvoller 46:20 (23:10)-Start-Ziel-Sieg. Durch den dritten Saisonerfolg konnten die Wuppertalerinnen sich bis auf vier Punkte von den Abstiegsrängen absetzen, etwas fürs Torverhältnis tun und nun gelassen dem letzten Spiel des Jahres entgegensehen, wenn am nächsten Samstag beim Tabellenzweiten TD Lank die Hürde ungleich höher liegt.

Wie aus einem Guss präsentierten sich die Gastgeberinnen am Samstag vom Anpfiff weg. Aufmerksame Abwehr – zentimetergenaue Expresspässe von Torhüterin Liza Salimova auf die Außen Antonia Illigen und Sidney Gößl, die im Gegenstoß nicht aufzuhalten waren. Dazu mehrere Rückraum-Peitschen von Liga-Toptorjägerin Jana Brandt. So stand nach acht Minuten bereits eine 9:1-Führung auf der Anzeigetafel der Halle Buschenburg. Gästetrainer Jürgen Witzke, Vater von Nationalspieler Luca, nahm bereits nach 14 Minuten seine zweite Auszeit, konnte aber lediglich verhindern, dass der Beyeröhder-Vorsprung in ähnlichem Tempo weiterwuchs. Ausbauen konnte ihn die Mannschaft von Peter Stefes dennoch stetig weiter – und das endlich mal konstant über 60 Minuten. In den letzten zehn Minuten verbot Stefes seinem Team dann sogar Gegenstöße, um das Positionsspiel zu forcieren. „Eine bessere Übungseinheit, um das, was wir uns im Training erarbeiten wollen auch im Wettkampf zu praktizieren, konnte es dafür nicht geben“, begründete er später die Maßnahme. Auch hier war er mit der Umsetzung sehr zufrieden.

Starke Partie am Kreis - Inga Hombrecher (Foto: OMK Media - Oliver M. Klamke)

Ein Sonderlob des Trainers erhielt Inga Hombrecher. Normalerweise auf Außen zu Hause, spielte sie für Jasmin Sander, die kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallen war, im Innenblock und dann auch vorne am Kreis. Bis auf zwei Zwei-Minutenstrafen stand sie die komplette Zeit auf dem Feld und löste ihre Aufgabe laut Stefes perfekt, obwohl sie das nur ein Mal trainiert habe. Von Hallensprecher „Eckie“ Frank Eckhoff erhielt Hombrecher dafür am Ende verdient die Auszeichnung als „Spielerin des Spiels“. Auswahl dafür hatte es an diesem Abend genug gegeben.

Schade, dass Eckhoff's Kollege Jörg Mertens , der normalerweise für die Einspielmusik zuständig ist, verhindert war. Die Tor-Jingels, die beim TVB bekanntlich individuell auf jede Spielerin abgestimmt sind, wären sonst pausenlos erklungen. Aber auch so in bester Stimmung gönnten sich die Spielerinnen am Sonntag einen Besuch auf dem Barmer Weihnachtsmarkt, um anschließend gemeinsam in einer Pizzeria das WM-Finale zwischen Deutschland und Norwegen zu schauen – ein gelungenes Wochenende.

(Günter Hiege - Westdeutsche Zeitung)

Weiter
Weiter

Schwere Auswärtsaufgabe in Krefeld