TVB liefert Gelpe-Strombach einen großen Kampf

Trotz einer deutlich verbesserten Leistung gegenüber der Auftaktschlappe in Bonn, haben die Regionalliga-Handballerinnen des TVB auch ihr zweites Spiel verloren. 29:30 (13:15) hieß es nach der spanennden Heimpremiere in der Buschenburg gegen den HC Gelpe/Strombach. Als Inga Hombrecher nach einer Aufholjagd von 24:28 zehn Sekunden vor Schluss das 29:30 erzielte, war es allerdings zu spät, um Zählbares mitnehmen zu können. Neben der größeren Eingespieltheit der körperlich überlegenen Gäste aus der Nähe von Gummersbach führte TVB-Trainer Michael Renner die Niederlage auch auf den Kräfteverschleiß zurück, durch den es Mitte der zweiten Hälfte verstärkt zu Unkonzentriertheiten gekommen war. Renner blieben beim Fehlen von Teresa Woodiwiss nur sehr beschränkte Wechselmöglichkeiten, insbesondere nachdem früh auch Shayen Tomaszewska ausgefallen war. „Wir müssen uns mit unserem neuen Team noch jeden Angriff erarbeiten. Um Automatismen hereinzubekommen, haben acht Wochen nicht ausgereicht.“

Julia Kerber war die treibende Kraft beim TVB (Foto: OMK Media - Oliver M. Klamke)

Dass die Mannschaft Qualität hat, wurde allerdings ebenfalls deutlich. Vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit war es mitreißend, was Top-Zugang und Toptorschützin Julia Kerber, TVB-Shooting-Talent Jana Brandt, Jasmin Sander und Co. zeigten. Der 13:15-Halbzeitrückstand war schnell egalisiert, und als Jasmin Sander nach tollem Kreisanspiel von Jana Brandt das 19:17 erzielte (36.), war die Stimmung in der Halle bestens. Neben den Tor-Jingles, die beim TVB individuell auf jede Spielerin zugeschnitten sind, ließ Hallensprecher Frank „Ecki“ Eckhoff mehrfach die neue, KI-erzeugte Vereinshymne „Rot, Grün, Wild“ über die Partybox laufen. Etwa nachdem die starke Yelyzaveta Salimova im Tor beim Zwischenstand von 21:21 einen Siebenmeter parierte. Gleiches gelang später auch ihrer Teamkollegin Valeria Morozova. Mitentscheidend dafür, dass Gelpe-Strombach dann aber doch wieder wegziehen konnte, war kurz darauf eine fragwürdige Doppelbestrafung gegen TVB-Jungtalent Lina Fröhlich. Dass die Schiedsrichter bei einem Gegenstoß Stürmerfoul gegen sie pfiffen, war schon hart, weil auch die Gegenspielerin, sich in sie hineinbewegt hatte, dass sie auch noch zwei Minuten erhielt, weil sie angeblich den Ball aus Wut weggetreten habe, war eine klare Fehlentscheidung. Renner: „Den Ball hat ihre Gegenspielerin weggetreten.“ Fakt war, dass der TVB nun für mehr als eine Minute in doppelter Unterzahl war (kurz zuvor hatte es bereits eine Zwei-Minuten-Strafe gegeben). Die Gäste nutzten das, um den entscheidenden Vorsprung herauszuwerfen. Die ersten Punkte will der TVB nun nächsten Samstag beim HC Weiden holen.

(Günter Hiege - Westdeutsche Zeitung)

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